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Florian Wellmann 02.2021

Gut Beraten beim Immobilienkauf

Stellen Käufer nach dem Erwerb ihrer Immobilie Schäden fest, können diese die bereits entstandenen Kosten weiter in die Höhe treiben. Tim Thiemann, Architekt und Bausachverständiger (IHK) aus Bremen, bietet vor dem Kauf Hauskaufberatungen für Sanierungsbedarf an und steigt den Käufern wortwörtlich auf das Dach.

Vom Keller bis zum Dach des Wunschobjektes

Um Kaufinteressenten mehr Sicherheit bei dem Erwerb einer älteren Immobilie zu geben, besteht die Möglichkeit, diese vorab von einem qualifizierten Berater prüfen zu lassen. Dieser geht die zu erwerbende Immobilie bei einer solchen Hauskaufberatung mit dem Käufer von oben bis unten durch, um den Sanierungsbedarf und die jeweiligen Kosten darzulegen. Zunächst untersucht der Experte dabei den Keller auf Feuchtigkeit und überprüft Anschlüsse wie Gas, Wasser sowie Strom auf ihre Funktionstüchtigkeit. Ebenso geschieht dies mit der Heizung, den Rohren, Leitungen und Stromkästen. In den weiteren Etagen der Immobilie kontrolliert der Experte, welche Wände eine tragende Funktion besitzen und welche sich für einen aktuellen, offenen Raumzuschnitt entfernen lassen. Darüber hinaus bespricht der Berater die Sanierungsmöglichkeit der Badezimmer, das Einsetzen von neuen Fenstern und überprüft auf dem Dachboden die Dämmung und ihre Werte.
Auf dem Dachboden prüft der Berater Dämmung und Dämmwerte sowie möglichen Schädlingsbefall.
Hinzu kommen Absprachen über ein mögliches neues Dach, die Option, eine Gaube einzufügen, sowie der Zustand von Dachpfannen und Schornstein. Der Dachstuhl wird zudem auf Holzwürmer und Hausbock untersucht. Aber auch rund um die Immobilie schaut der Bausachverständige genau hin: Fassadenrisse ebenso wie Garage, Carport und Gartenhaus nimmt er unter die Lupe. Außerdem kontrolliert der Experte, ob es bereits zuvor zu einer Überschreitung der zulässigen Bebauung ohne Genehmigung kam, und gibt sogar Hinweise zur weiteren Grundstücks- sowie Gartenpflege. Als zusätzlichen Punkt begutachtet der Berater die energetische Sanierung bei Immobilien mit einem zu hohen Energieausweis, die beispielsweise eine neue Dämmung von innen oder außen beinhaltet. Dabei steht auch die Rentabilität im Fokus, denn häufig besteht diese bei einer Außendämmung erst nach 80 Jahren und innen nach rund 40 Jahren. Jedoch hängt die Wahl auch von bauphysikalischen Faktoren der Immobilie ab und nicht allein von der Amortisation.
Um einen offenen Grundriss bei der Sanierung zu erzielen, prüft der Berater, welche Wände eine tragende Funktion haben und welche Raum für Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

Jeden Mangel Erkennen

Der Bausachverständige führt die Hauskaufberatung mündlich durch, während der Interessent den Sanierungsaufwand und die jeweiligen Kosten notiert. Somit kann eine Beratung mehrere Stunden dauern. In einem abschließenden Resümee zeigt der Bausachverständige auf, welche Möglichkeiten und welches Potenzial das Objekt bietet, an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht und wo sich eine Sanierung vorrangig empfiehlt. Die Priorität bestimmt das Budget des Hauskäufers. Dazu gehört ebenfalls die Beratung, welche Neuerungen von Fachkräften durchgeführt werden sollten und welche sich eigenständig erledigen lassen. Nach der Hauskaufberatung steht der Berater stets für weitere Fragen zur Verfügung und unterzeichnet Käufern außerdem mögliche Finanzierungsübersichten zur Vorlage bei den Banken. Dabei haftet der Bausachverständige für seine Angaben, sodass er keine Mängel übersehen darf.

Fingerspitzengefühl Gefragt

Wichtig bei der Hauskaufberatung ist, dass die jeweilige Immobilie nie schlechtgeredet werden darf, sondern auch die positiven Aspekte Beachtung finden. Ein gewisses Fingerspitzengefühl empfiehlt sich daher stets im Umgang mit Verkäufer und Makler. Im Fokus steht dennoch die richtige und offene Beratung gegenüber dem Kaufinteressenten. Durch das Aufzeigen des Sanierungsbedarfes bietet sich zudem eine begründete Senkung des bereits festgelegten Preises an, denn oft werden Mängel entdeckt, die zuvor beiden Parteien nicht bekannt waren. Kaufinteressenten sollten nicht den ersten Sachverständigen wählen, der im Internet vorgeschlagen wird. Vielmehr sollte die Qualifikation durch Bewertungen oder Zugehörigkeit zur IHK geprüft werden, um somit eine qualifizierte Beratung zu erzielen.

Tim Thiemann
Dipl.-Ing. Architektur,
Öffentlich Bestellt und Vereidigt, IHK

Sein Fachwissen zieht der Experte aus der ständigen Sanierung zahlreicher Häuser aus der Gründerzeit im eigenen Bestand. Darüber hinaus stammt Tim Thiemann aus einer Architektenfamilie und ist auf dem Bau groß geworden. Hauptberuflich arbeitet er als Sachverständiger für die Gerichte, wobei er oft Klagen von enttäuschten Immobilienkäufern begutachtet. Um solche Klagen zu verhindern, entschied sich Tim Thiemann, nebenbei die Hauskäufer zu beraten – damit diese nicht „die Katze im Sack kaufen“ – und somit vor unvorhergesehenen Sanierungskosten zu bewahren.

Tim Thiemann